Die Kunst des 20. Jahrhunderts

Carl Einstein (1885-1940) - ein kunstverständiger Literat und ein literaturbeflissener Kunstkenner. Er war einer der jungen Wortführer der expressionistischen "Szene" und gehörte zu den profilierten, eigenwillig-scharfzüngigen Publizisten und Kritikern der Republik von Weimar. 1928 ging er nach Paris, 1936 kämpfte er für die spanische Republik, 1940 nahm er sich auf der Flucht vor den Nazi-Truppen das Leben.
Seine "Kunst des 20. Jahrhunderts" erschien zuerst 1926 als Band XVI der renommierten Propyläen-Kunstgeschichte. Auch hier ist er der engagiert analysierende und eigenwillig formulierende Beobachter, der nicht auf äußere Beschreibung zielt, sondern, im ständigen Vergleich literarischer und bildkünstlerischer Entwicklungen, Haltungen und ästhetischen Zusammenhängen auf der Spur bleibt. "Für Einstein ist das Kunstwerk eine autonome, eigenen Gesetzen gehorchende, vom Künstler erschaffene Realität, die durch, kritische Intelligenz des Sehens' zustande kommt und nur über diese Vermittlung etwas mit der äußeren Realität zu tun hat."
(Tanja Frank)